Goldammer gesehen?
Die Goldammer (Emberiza citrinella) ist eine in Deutschland bekannte Vogelart, die auch immer wieder im ArtenFinder gemeldet wird. Sie blickt auf bereits über 6.000 Meldungen zurück.
Die Goldammer wird außerdem als Vorwarnart auf der Roten Liste Deutschland geführt. Hauptgrund dafür wird die immer intensivere Nutzung der Feldflur sein, die ihren Lebensraum darstellt. Monokulturen ohne geeignete Heckenstrukturen zum Brüten oder als Rückzugsraum sowie Pestizideinsatz schaden allen dort lebenden Vogelarten. Auch im ArtenFinder sieht man - trotz annähernd gleichbleibender Anzahl der Gesamtvogelbeobachtungen - einen absteigenden Trend für die Art in den letzten Jahren.
Die Goldammer ist aus der Familie der Ammern (Emberizidae). Sie ist in fast ganz Europa, bis nach Sibirien verbreitet und brütet ähnlich wie der Feldsperling häufig in Agrarlandschaften, an Waldrändern, Heiden mit Büschen und Bäumen. Auch wenn man die Goldammer das ganze Jahr über in Deutschland beobachten kann ist sie ein Teilzieher. Einige Individuen fliegen kurze Strecken Richtung Süden, während Vögel aus Nord- oder Osteuropa nach Deutschland kommen.
Weibchen und Männchen haben unterschiedliche Gefiederfärbungen und unterscheiden sich auch in Größe und Gewicht. Die Weibchen sind etwas größer und schwerer und die Gefiederfärbung reicht von leicht Grün bis Gelb, dabei ist das Kopfgefieder meist mit deutlichen gelben Zeichnungen durchzogen. Auf dem Kopf und auf der Unterseite sind die Weibchen meist stärker, schwarz gestrichelt als die Männchen. Die Männchen sind im Prachtkleid am Kopf und am Bauch kräftig gelb gefärbt. Außerhalb der Balzzeit ähnelt das Männchen dem Weibchen. Beide Geschlechter haben einen olivbraunen Rücken, der stark schwarz gestreift ist. Zudem haben sie einen kurzen kräftigen Schnabel und einen rotbraunen Bürzel, welcher die Goldammer auch von ihrer Verwechslungsart, der Zaunammer unterscheidet. Denn die Zaunammer hat einen Olivgrauen Bürzel. Der Gesang ist sehr einprägsam und erinnert an den Beginn von Beethovens 5ter Symphonie. Der Gesang besteht aus einer schnellen Folge von fünf bis acht kurzen hohen Lauten mit gedehntem tieferen Ende „si-si-si-si-si-SÜÜÜ“.
In einer vergleichbaren Situation steckt der Feldsperling (Passer montanus). Um einen besseren Überblick über die Vorkommensgebiete der beiden Arten zu erhalten, hab wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Ornithologie der POLLICHIA in den Jahren 2022 und 2023 verstärkt zum Melden von Feldsperling und Goldammer aufgerufen.
Anders als beim Feldsperling sind vermutlich auch durch den Meldeaufruf einige Meldungen in den Untersuchungsjahren für die Goldammer zusammengekommen. Jedoch erreichen diese auch nicht die Zahlen aus den Vorjahren. Dies liegt wahrscheinlich aber auch daran, dass Beobachtungen auch für Rückwirkende Jahre eingegeben werden können und diese dadurch zumindest in Teilen von solchen Rückwirkenden Beobachtungen profitieren. Dennoch ist der Starke Einbruch auffällig und gibt einen Hinweis auf einen schlechten Bestandstrend. In der hier angeführten Tabelle finden sich die Goldammermeldungen aus den letzten Jahren abgefragt zum Anfang des Jahres 2024 mit dem Ende des Meldeaufrufs.
Jahr der Beobachtung | Anzahl der Meldungen |
---|---|
2015 | 639 |
2016 | 752 |
2017 | 660 |
2018 | 575 |
2019 | 364 |
2020 | 381 |
2021 | 301 |
2022 | 370 |
2023 | 312 |