So funktioniert es

Von der Sichtung bis zum Artenschutz

Ob beim Spaziergang, bei der Gartenarbeit oder auf einer gezielten Tagesexkursion: Es gibt viele Orte und Gelegenheiten, um die Natur und ihre Bewohner zu beobachten. Mit dem ArtenFinder können Sie diese Beobachtungen erfassen, mit anderen teilen, eigene Analysen durchführen und Ihre Funde dem Naturschutz zur Verfügung stellen. Erste aufkommende Fragen beantworten wir hier und auf unseren Hilfeseiten (FAQ und Anleitungen): Wie lade ich meine Sichtungen im Portal hoch? Wieso überprüfen Expert:innen meine Meldungen? Und was passiert mit meinen erhobenen Daten?

1. Art dokumentieren
Dokumentieren Sie die gesehenen Tiere, Pflanzen und Pilze mit einem Foto oder einer Tonaufnahme. Wir sind an (fast) allen Arten interessiert, die Ausnahmen bilden manche Arten die sich anhand von Bildern nicht für eine Prüfung durch Expert:innen eignen.

 

2. Im ArtenFinder hochladen
Laden Sie Ihre Beobachtung über das Webportal oder die ArtenFinder-App hoch. Sie können Ihre Beobachtungen privat halten oder veröffentlichen. Nur veröffentlichte Meldungen stehen für eine Prüfung und den Naturschutz bereit.

 

3. Qualitäts-Check
Unsere Artexpert:innen überprüfen alle veröffentlichten Beobachtungen. Dies sorgt für eine hohe Datenqualität und ermöglicht eine Nutzung für den amtlichen Naturschutz. Sollten Sie nicht wissen, was es für eine Art ist, melden Sie diese als „n.n. - unbekannte Art“.

 

4. Naturschutz in Rheinland-Pfalz unterstützen
Die geprüften Beobachtungsdaten gehen in die zentrale Artdatenbank des Landes Rheinland-Pfalz (LANIS) ein und stehen hier den Akteuren aus Naturschutz, Forschung und Umweltplanung zur Verfügung. Die Landesdatenbanken bilden die Grundlage für Artenhilfsprogramme, die Anpassung von Bauprojekten und Ausgleichsmaßnahmen und werden auch für die Erstellung von Roten Listen berücksichtigt.

 

Erste Schritte

Registrieren Sie sich hier und erfassen Sie Ihre Beobachtungen über das Webportal oder mobil mit der ArtenFinder App. Es ist dabei Ihnen überlassen, ob Sie Ihre Sichtungen als persönliche Erfassung speichern oder veröffentlichen wollen. Hinweis: Nur veröffentlichte Erfassungen werden von unseren Expert:innen überprüft und stehen anschließend dem Naturschutz zur Verfügung.

Ausführliche Anleitungen für das Webportal und die ArtenFinder-App finden Sie hier.

Aber ich kenne die Art nicht...

Es ist nicht schlimm, wenn Sie eine Art nicht bestimmen können oder falsch bestimmt haben. Dafür gibt es unsere Expert:innen-Kontrolle. Wenn Sie eine Art nicht kennen, versuchen Sie diese so weit wie möglich zu bestimmen und wenn möglichst in die im ArtenFinder hinterlegten Artengruppe (z.B. Vögel, Säugetiere, etc.) einzuordnen. Hier können Sie die Sichtung nun zum Beispiel unter „unbekannter Vogel“ eintragen. Sie kennen die Artengruppe nicht? Dann wählen Sie „Unbekannte Art“ in der Gruppe Sonstige Arten. Beachten Sie jedoch, dass eine Rückmeldung je nach Artengruppe unterschiedlich lange dauern kann. Mehr dazu erfahren Sie in unseren FAQ.

Überprüfung der Daten

Unsere Artexpert:innen verifizieren alle veröffentlichten Beobachtungsdaten nach festgelegten Qualitätskriterien, ein erklärendes Diagramm finden Sie hier. Dies dient dazu, Fehler bei der Bestimmung oder der Dateneingabe zu vermeiden. Natürlich ist das System nicht perfekt. Wir sind jedoch stets bemüht, solche Fehler kontinuierlich zu korrigieren. Wenn Ihnen ein Fehler aufgefallen ist melden Sie sich gerne bei uns unter Kontakt. Eine Datenprüfung ist essentiell, denn nur plausibilisierte Daten mit hoher Qualität können für Naturschutz und -forschung genutzt werden. Laden Sie daher unbedingt, sofern möglich, einen Nachweis Ihrer Beobachtung (Foto oder Tonaufnahme) hoch oder beschreiben Sie möglichst detailliert Ihre Sichtung.

Kann eine Beobachtung nicht anhand des Nachweises bestimmt und belegt werden, wird sie entweder als "Hinweis" auf ein potentielles Vorkommen eingestuft oder abgelehnt. Meldungen mit dem Status "Hinweis" gehen zwar nicht in die zentrale Artdatenbank (LANIS) ein, da sie aber einen Anhaltspunkt für weitere Forschung liefern, können sie in der ArtenAnalyse abgerufen werden. Eine Beobachtung ohne Nachweis, wird nur unter bestimmten Voraussetzungen akzeptiert:

  • Sie beschreiben ein bestimmungsrelevantes Merkmal im Kommentarfeld (z.B. beim Stieglitz: „Kleiner Singvogel mit gelbem Flügelfeld und roter Stirn“)
  • Sie besitzen eine nachgewiesene Artenkenntnis für die beobachtete Artengruppe. Bitte nehmen Sie dafür Kontakt zu uns auf.
  • Sie haben die Art bereits mehr als fünf Mal korrekt mit einem Bild- oder Tonnachweis hochgeladen.

 

Einige Beispiele worauf man in den einzelnen Artengruppen beim Melden achten sollte finden Sie hier für Pflanzen und Tiere getrennt. 

 

Werden Sie Teil der Community

Im ArtenFinder Projekt ist es uns wichtig, Menschen für die Natur zu begeistern und beim Erwerb von Artenkenntnis zu unterstützen. Dafür bauen wir ein Netzwerk aus Akteur:innen und Interessierten im Natur- und Artenschutz auf und laden Sie ein, mitzumachen. Auch wenn Sie lieber alleine draußen unterwegs sind, können Ihre Erkenntnisse und Erfahrungen uns und der Community weiterhelfen.

Der Wissenstransfer von erfahrenen Expert:innen an neue Artenfinder:innen ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Denn nicht nur die biologische Vielfalt schwindet. Es gibt auch immer weniger Personen, die Arten sicher bestimmen und geeignete Schutzmaßnahmen empfehlen können. Über den Austausch mit unseren Expert:innen und anderen ArtenFinder:innen können Sie nicht nur Ihre Artenkenntnisse verbessern und Neues lernen. Sie können selbst zu Expert:innen werden und Ihr Wissen weitergeben. Sie sind bereits erfahren bei der Bestimmung von Tieren, Pflanzen oder Pilzen und möchten als Expert:in aktiv werden? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Wir bieten regelmäßig Exkursionen und Veranstaltungen zu verschiedenen Artengruppen an, um der Community die Möglichkeit zu bieten sich fortzubilden und zu vernetzen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!